01.06.2015
GfK Finanzmarktatlas 2015
Finanzmarkt: Aktien sind vor allem bei kaufkräftigen Großstädtern gefragt
GfK veröffentlicht die Studie GfK Finanzmarktatlas 2015 mit 25 Variablen zum regionalen Versicherungs- und Anlageverhalten der Haushalte. Die Daten zeigen Versicherungen und Banken regionale Potenziale für den Abschluss von Finanzdienstleistungen.
Der Anteil der Haushalte, die eine Haftpflichtversicherung, eine Hausratsversicherung oder eine KFZ-Haftpflichtversicherung besitzen, unterscheidet sich deutschlandweit nur geringfügig. Innerhalb der 25 Finanz- und Versicherungsprodukte, die in der Studie untersucht wurden, sind dies auch zugleich die Produkte mit der höchsten Reichweite, die also deutschlandweit in den meisten Haushalten abgeschlossen wurden. So haben mehr als 75 Prozent aller Haushalte eine Haftpflicht-, Hausrats- oder KFZ-Haftpflichtversicherung. Am anderen Ende des Spektrums gibt es Finanzprodukte, mit denen nur sehr wenige Haushalte ausgestattet sind.
Nur etwa jeder neunte Haushalt legt sein Geld in Sparbriefen an, und weniger als zehn Prozent aller Haushalte verfügen über festverzinsliche Wertpapiere oder fondsgebundene Lebensversicherungen. Hier sind die regionalen Unterschiede teils erheblich. Aktiendepots: Nicht überall gleich gefragt, lediglich eine kleine Minderheit der Haushalte in Deutschland - etwa jeder sechste - besitzt ein Aktiendepot. Der Anteil schwankt allerdings regional sehr stark. Während im Stadtkreis München, im Landkreis Starnberg und im Hochtaunuskreis der Anteil bei über 30 Prozent liegt, besitzt in einigen Landkreisen in Ostdeutschland nicht einmal jeder zehnte Haushalt ein Aktiendepot.
Bundesweites Schlusslicht ist der Landkreis Vorpommern-Greifswald, in dem nur acht Prozent aller Haushalte ein Aktiendepot haben. Das sind nur 45 Prozent des Bundesdurchschnitts. Kaufkraft spielt bei Anlagen und Versicherungen wichtige Rolle Der Besitz bestimmter Finanzprodukten hängt mit dem regionalen Kaufkraftpotenzial zusammen, etwa bei Aktiendepots, Kreditkarten, kurzfristigen Geldanlagen, Hypothekendarlehen, privaten Kranken-, Voll- und -Zusatzversicherungen. So ist etwa in den kaufkraftstarken Regionen in Süddeutschland oder im Rhein-Main Gebiet die Ausstattung mit Kreditkarten deutlich höher als in kaufkraftschwachen Regionen wie in Ostdeutschland.
Einige Finanzprodukte in kaufkraftschwachen Gebieten gefragter
Beim Vergleich der regionalen Ausstattung der Haushalte mit Finanzprodukten mit der Kaufkraft zeigt sich, dass in Regionen mit eher geringer Kaufkraft deutlich häufiger Ratenkredite abgeschlossen werden. Simone Baecker-Neuchl, Leiterin der Abteilung „Market Data & Research“ von GfK im Bereich Geomarketing, erläutert: „Indirekt spiegeln sich im Finanzvorsorgeverhalten auch die Einstellungen verschiedener Lebensstil-Typen: Beispielsweise ist der Anteil der Haushalte, die eine private Unfallversicherung abschließen, in Regionen mit hoher Kaufkraft geringer.
Die Wohlhabenderen bewerten mögliche finanzielle Schäden durch einen Unfall eben gelassener.“ Über die Studie: Der GfK Finanzmarktatlas wird vom Fachbereich GeoMarketing von GfK berechnet. Die regionalisierten Potenzialdaten liegen für das Jahr 2015 von der Ebene der Bundesländer, über Kreise und Gemeinden bis zur Ebene von Postleitzahlen und Straßenabschnittsebenen vor. Inhaltlich umfasst der GfK Finanzmarktatlas 2015 die regionale Verteilung von 25 verschiedenen Finanz- und Versicherungsprodukten. Dabei wird der Wert für jede Variable als Absolut-, Anteils- und Indexwert (Deutschland=100) ausgewiesen.
Der Datensatz umfasst die folgenden 25 Finanz- und Versicherungsprodukte:
- Kapitallebensversicherungen
- Private Risikolebensversicherungen
- Fondsgebundene Lebensversicherungen
- Private Rentenversicherungen
- Private Unfallversicherungen
- Private Krankenvollversicherungen
- Private Krankenzusatzversicherungen
- Berufsunfähigkeitsversicherungen
- Private Haftpflichtversicherungen
- Hausratversicherungen
- Rechtsschutzversicherungen
- Wohngebäudeversicherungen
- Kfz-Haftpflichtversicherungen
- Kfz-Teilkaskoversicherungen
- Kfz-Vollkaskoversicherungen
- Bausparverträge
- Hypothekendarlehen
- Ratenkredite
- Prämiensparverträge
- Sparbriefe
- Kurzfristige Geldanlagen
- Festverzinsliche Wertpapiere
- Aktiendepots
- Fondsprodukte
- Kreditkartenbesitz
Basis der Berechnung sind die kontinuierlichen Erhebungen und Analysen des Versicherungs- und Anlageverhaltens im GfK Finanzmarktpanel, die nahezu die komplette Produktpalette der Finanz- und Versicherungsbranche abdecken. GfK weist die regionalen Potenziale dieser Produkte aus. Die Daten werden ergänzt durch GfK Beratungsleistungen in der Finanzmarktbranche – von der Einzugsgebietsanalyse zur Filialnetzoptimierung, Standortbewertung oder Vertriebs- und Marketingplanung. Die regionalen Daten zum Finanzmarktpotenzial bieten Sparkassen wie großen Versicherungskonzernen objektive Messgrößen, um ihre Zielgruppen regional gezielt anzusprechen und die Marktausschöpfung einzuschätzen.
Weitere Informationen zum GfK Finanzmarktatlas finden Sie unter www.gfk-geomarketing.de/finanzmarkt.
Grafiken in Druckauflösung finden Sie hier.
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