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Erobern Sie den Tech-and-Durables-Markt Europas im Jahr 2023

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Jutta

Maximieren Sie Ihren regionalen Erfolg in einem schwierigen Umfeld

Disruption ist die neue Normalität. Einzelhändler und Hersteller aus dem Bereich Tech & Durables (T&D) in Europa, die in der Region weiter wachsen möchten, bewegen sich in einem schwierigen Markt: Die Verbraucher:innen sind mit einem Zusammenspiel aus historischen, geopolitischen und sozioökonomischen Krisen konfrontiert. Und diese Krisen stellen sich nicht höflich in die Warteschlange, sondern machen sich alle gleichzeitig bemerkbar.

 
 

Kompakte Konsumenten- und landesspezifische Insights für Europa helfen Ihnen, Ihre Strategie zu optimieren und Ihr Wachstum trotz dieser Herausforderungen zu maximieren. Ganz gleich, ob Sie ein etablierter regionaler Player oder ein Newcomer auf dem Markt sind – unsere aktuellen Daten zeigen, dass sich 2023 sehr wohl Chancen bieten, in neue Märkte oder Kategorien zu expandieren.  

Marktumbruch im Jahr 2023: regionale und globale Einflüsse

In einer vernetzten Welt schlagen sich globale Krisen unweigerlich auf Regionalebene nieder. Je nach Region oder Land unterscheiden sich die Folgen für Unternehmen und Verbraucher:innen. Der Krieg in der Ukraine folgte direkt auf die Corona-Pandemie und trieb die Inflation in Europa in die Höhe. Zwar sinkt die Inflationsrate in einigen Ländern dank der niedrigeren Energiepreise wieder leicht, sie wird aber das gesamte Jahr über hoch bleiben. Der Ukraine-Krieg und die Corona-Pandemie haben die regionalen Märkte stark geprägt und das Verhalten der Verbraucher:innen nachhaltig verändert. Die Folgen dieser Disruption werden wir 2023 weiterhin spüren. Sehen wir uns die Lage einmal genauer an.  

 

Das Zeitalter der Polykrisen

In letzter Zeit verschmelzen regionale und globale Krisen zu Polykrisen auf dem Markt. Ob nun die internationale Geopolitik oder Naturkatastrophen die Lieferketten von Unternehmen bedrohen und die Kosten in die Höhe treiben oder ob die Verbraucher:innen ihr Einkaufsverhalten an schrumpfende Budgets anpassen: Die Auswirkungen machen sich zeitgleich bemerkbar, wenngleich der Markt und die Verbraucher:innen jedes Landes unterschiedlich reagieren.  

Der Ukraine-Krieg ist in den angrenzenden Ländern wie Polen existenziell spürbar. Er  ist jedoch nur einer der Spannungsfaktoren, die für soziale Unsicherheiten in der Region sorgen oder bestehende verschärfen. In Frankreich protestiert die Bevölkerung beispielsweise seit Anfang 2023 gegen den Vorstoß der Regierung, das Renteneintrittsalter von 62 auf 64 zu erhöhen. Indessen wurde in Italien die erste rechtsextreme Regierung seit dem Zweiten Weltkrieg gewählt. Wie erwartet, propagiert diese in Bezug auf Einwanderung und die Elternrechte gleichgeschlechtlicher Paare eine Politik der Spaltung. Diese Entwicklungen treiben die bereits gestressten Konsument:innen an den Rand ihrer Kräfte.  

Auf die logistischen und preislichen Herausforderungen, die mit dem Krieg in der Ukraine einher gehen, können sich Einzelhändler und Hersteller aus dem T&D-Bereich systematisch vorbereiten. Auf ganzheitliche Gesetzesänderungen einzugehen, die das Konsumklima insgesamt beeinflussen, ist hingegen nicht so einfach. Marken müssen sorgfältig abwägen, ob und wie sie auf gesellschaftspolitische Veränderungen reagieren. Manche Unternehmen erstellen und veröffentlichen einen „Wertekatalog“ mit Blick auf die aktuelle gesellschaftliche Lage. Wenn sie auch bereit sind, diese Werte konsequent mit Leben zu füllen, können sie Markentreue aufbauen oder erhalten (lesen Sie weiterr im Text mehr darüber, wie entscheidend das Markenverhalten ist, um das Vertrauen der europäischen Konsument:innen zu gewinnen).  

Offline ist wieder da, aber online wird bleiben

Die Corona-Pandemie war ein enormer Einschnitt für Einzelhändler: Aus der Not heraus veränderten die Verbraucher:innen ihr Konsumverhalten plötzlich grundlegend. Derzeit erleben Offline-Kanäle zwar ein Comeback, doch der Anteil der Online-Einkäufe ist weiterhin hoch und wird 2023 voraussichtlich konstant bleiben oder sogar steigen. 
  • Innovationen sind gerade in Krisenzeiten wichtig, um die Umsatzentwicklung zu stabilisieren und sich vom Wettbewerb abzuheben. In den Jahren 2021 und 2022 konnten Marken und Einzelhändler noch auf etablierte Produkte zurückgreifen, doch nun sind Innovationen erneut von entscheidender Bedeutung, um die Markenattraktivität zu steigern und zahlungskräftige, krisenresistente Konsument:innen anzusprechen. Und mit innovativen Produkten allein ist es nicht getan: Die neuen europäischen Konsument:innen verlangen nach Marken mit einzigartigen In-Store-Erlebnissen, die ihre Online-Touchpoints ergänzen und nahtlos ineinander übergehen.“
    Petra Süptitz
    Director Marketing & Consumer Intelligence, GfK
Durch die neue Vertrautheit mit Online-Kanälen wurde der Kaufprozess der Verbraucher:innen (Path-to-Purchase) hybrid, was die Nachverfolgung von Touchpoints zusätzlich erschwert. Um erfolgreich zu sein, benötigen Marken Omnichannel-Strategien, die sowohl komplexeren Shopper Journeys gerecht werden als auch die Funktion von Ladengeschäften erweitern: Statt als reine Verkaufsorte dienen diese nun als neue Erlebniswelten, in denen sich die Verbraucher:innen vor einem möglichen Online-Kauf physisch mit dem Markenerlebnis und den Produkten auseinandersetzen können.  

Die Kaufkraft der Verbraucher:innen ist zurückgegangen – aber wenn der Preis stimmt, kaufen sie

Zwei regionale Herausforderungen hemmen das Wachstum: Zum einen steht den Verbraucher:innen weniger Einkommen zur Verfügung. Zum anderen hält sie das negative Konsumklima davon ab, das vorhandene Geld auszugeben. Laut dem Helicopter View Report (Q4/2022) von GfK ging das Umsatzvolumen im T&D-Bereich in der gesamten Region zurück – mit Ausnahme von Polen, das ein verhaltenes Wachstum von +1 % verzeichnete.  
Ein Drittel der Westeuropäer:innen sind von Markenartikeln auf günstigere Produkte umgestiegen, und fast die Hälfte hat einen Kauf aufgeschoben, bis das Produkt im Angebot war. Technische Gebrauchsgüter der Premiumsegmente bleiben dagegen krisenresistent: Etwa 80 % der einkommensstarken Verbraucher:innen in Deutschland tätigen weiterhin alle geplanten technischen Anschaffungen (zum Beispiel Haushaltsgeräte).  

Der europäische Konsumklimaindex war im März 2023 mit -32,2 Punkten sogar niedriger als während der Corona-Lockdowns. Gleichzeitig schießt die Inflation seit 2020 in die Höhe. Einzelhändler und Hersteller müssen nun Wege finden, sich die mühsam erarbeiteten Euros der Verbraucher:innen zu verdienen und ihre Nachfrage nach Innovationen in allen Segmenten mit ihrer tatsächlichen Kaufkraft in Einklang zu bringen.  

  • Aktionszeiträume sind wichtiger denn je. Im Jahr 2021 löste in Deutschland beispielsweise der November den Dezember als umsatzstärksten Monat ab, was auf verstärkte Aktionsangebote von Einzelhandel und Industrie zurückzuführen ist. Im November wurde ein Umsatzplus von 18 % gegenüber dem Dezember erzielt. Das anhaltend schwierige sozioökonomische Klima wird voraussichtlich im gesamten Jahr 2023 zu mehr Aktionsangeboten führen, wobei der November der wichtigste Monat bleiben wird.“
    Alexander Dehmel
    Market Intelligence Lead Germany and Austria, GfK

Marken müssen nun Angebote liefern, die preisbewusste Konsument:innen aller Segmente ansprechen und Produkte und Funktionen in den Vordergrund stellen, die auf Verbraucher:innen mit abgespecktem Budget nicht nur unwiderstehlich, sondern unentbehrlich wirken.  

Europa jenseits der Europäischen Union

Wer als Einzelhändler oder T&D-Hersteller auf dem gesamten europäischen Markt erfolgreich sein will, muss auch regionale Sonderfälle beachten. Während die Europäische Union (EU) und der Europäische Wirtschaftsraum (EWR) regulierend auf die Volkswirtschaften der Mitgliedstaaten wirken, müssen Wachstumsstrategien den individuellen Kontext einzelner Länder – insbesondere der regionalen Sonderfälle, die in der Regel außerhalb der EU liegen – berücksichtigen.  
Ein Paradebeispiel hierfür ist das Vereinigte Königreich. Nach dem Brexit sind Marken mit Schwierigkeiten wie neuen Handelsregeln und Zöllen konfrontiert. Darüber hinaus haben weniger strenge Vorgaben zu einem überdurchschnittlichen Anstieg der Energiepreise geführt, der die Produktions- und Vertriebskosten von Unternehmen in die Höhe treibt und gleichzeitig das verfügbare Einkommen der Verbraucher:innen schmälert.  

Europäische Konsument:innen im Jahr 2023

Normalerweise geschützte Verbraucher:innen sehen sich nun mit dem Undenkbaren konfrontiert: einem Krieg in Europa, der den EU-Konsumklimaindex stärker zum Fallen brachte, als dies während der Corona-Pandemie jemals der Fall war. Dabei gibt es Ausreißer und Generationsunterschiede: In Polen ist die Stimmung stets etwas besser als in der restlichen EU (z. B. -17,4 vs. -20,6 im Dezember 2022) und jüngere Konsument:innen sind in der gesamten Region kauffreudiger. Insgesamt zeigen sich die Verbraucher:innen im Jahr 2023 verhalten, aber robust. Sehen wir uns nun genauer an, wie die anhaltenden Auswirkungen des Krieges und die sich verschärfende Klimakrise die Werte und das Verhalten der Konsument:innen im Jahr 2023 beeinflussen. 

 

Premiumprodukte und -Features als dauerhafter Trend

Keine Krise der vergangenen 20 Jahre hat es geschafft, die Lust der Verbraucher:innen auf Premiumprodukte und -Features zu schmälern. Dies gilt auch im Jahr 2023. Die Konsument:innen sind nach wie vor bereit, Premiumpreise zu bezahlen, sofern diese durch Innovationen und eine vertrauenswürde Marke gerechtfertigt sind. 

Dass einkommensstarke Haushalte weiterhin das Premiumsegment im Tech-and-Durables-Bereich stärken, ist wenig überraschend. Doch auch Verbraucher:innen mit mittlerem und niedrigem Einkommen haben ihre Einstellung zu Premiumkäufen geändert.  

  • Vor 2020 war ein Mixer lediglich ein Gebrauchsgegenstand – insbesondere für Verbraucher:innen mit mittlerem oder niedrigem Einkommen. Und den Luxus einer kostspieligen Kaffeemaschine konnten und wollten sich ausschließlich Spitzenverdiener:innen leisten. Doch als die Verbraucher:innen notgedrungen viel Zeit in ihren Küchen und Wohnungen verbrachten, bemerkten sie, dass sogenannte ‚Premium-Features‘ die Lebensqualität deutlich verbessern können. Irgendwie waren diese Details plötzlich wichtig – und nun sind sie bereit, dafür zu bezahlen.“
    Thilo Heyder
    Director Market Insights SDA Germany/Austria, GfK
Die Lockdowns während der Pandemie haben das Verhalten der Verbraucher:innen verändert. Die Konsument:innen sind jetzt eher dazu bereit, sich bei Haushaltsgeräten Premiumprodukte oder -Features zu gönnen. So verstärkte sich beispielsweise der Trend, noch funktionierende Küchengeräte durch höherwertige Modelle zu ersetzen. 24 % der Verbraucher:innen in Westeuropa tauschten 2022 ihren funktionstüchtigen Backofen/Herd gegen ein besseres Modell aus. Und Waschmaschinen, Kühlschränke und Küchen aus dem Premiumsegment erfreuten sich auch 2020-2022 einer starken Nachfrage. Auch wenn derzeit insgesamt wieder mehr Verbraucher:innen Refurbished- oder Second-Hand-Produkte vorziehen, übt das Premiumsegment nach wie vor eine große Anziehungskraft aus.  

Marken müssen sich das Vertrauen der Konsument:innen verdienen, um sie für sich zu gewinnen

Das Markenverhalten spielt eine größere Rolle denn je, denn die Kaufentscheidungen der Verbraucher:innen hängen in hohem Maße von dem Vertrauen ab, das sie der Marke entgegenbringen. Laut unseren Daten bevorzugen Konsument:innen aller Altersgruppen Marken, die ihren Werten entsprechen. Fast die Hälfte der Millenials und der Generation Z würde eine Marke gezielt einer anderen vorziehen, wenn diese eine Initiative unterstützt, die ihnen wichtig ist. Unter Mitgliedern der Generation X und Babyboomern stimmten dieser Aussage lediglich 40 % zu.
  • Wenn die Verbraucher:innen die Wahl zwischen zwei gleichwertigen Produkten haben, wählen sie die Marke, mit deren Werten sie übereinstimmen – auch wenn sie dafür mehr bezahlen müssen. 49 % der europäischen Konsument:innen kaufen bereits nur noch Produkte und Dienstleistungen von Marken, die ihren Überzeugungen entsprechen. Im stark umkämpften Marktumfeld von heute haben die Verbraucher:innen immer die Wahl. Um erfolgreich zu sein, müssen Marken genauso viel in den Markenaufbau investieren wie in das Produkt, das sie verkaufen möchten.“
    Nathalie Bollé
    gfkconsult Regional Lead WSE, GfK

Authentizität ist dabei jedoch das A und O. Falsche oder unerfüllte Markenversprechen werden von den Konsument:innen häufig entlarvt, und ein Fehltritt kann Unternehmen selbst nach jahrelangem Markenaufbau teuer zu stehen kommen. Laut den Studien „Consumer Life“ und „Green Gauge Plus“ von GfK aus dem Jahr 2022 tendieren Babyboomer stärker dazu, einer Marke ihr Vertrauen zu entziehen und deren Produkte nicht mehr zu kaufen, wenn sie den Verdacht von unethischen ökologischen Geschäftspraktiken oder Greenwashing hegen. Indessen distanzieren sich jüngere Verbraucher:innen schneller von Marken, wenn diese ihre Botschaften und Kanäle nicht mit aktuellen Trends, Formulierungen und Plattformen verknüpfen, die zu ihren Werten passen.  

Dabei müssen die Markenwerte nicht nur kommuniziert, sondern auch in jeder Interaktion, jedem Produkt und jeder Dienstleistung der Marke gelebt werden. Marken wie Patagonia und Nike setzen ihre Gewinne aufs Spiel, indem sie mutig für ihre Werte einstehen: Patagonia trifft Entscheidungen für Nachhaltigkeit auf Kosten ihrer Gewinnspannen und Nike zeigt Haltung mit seiner Anti-Rassismus-Kampagne „For Once, Don’t Do It“. Nun sind andere Marken aufgefordert, es ihnen gleichzutun.  

Das Vertrauen der Generation Z in Europa gewinnen

Laut Prognosen wird das globale Einkommen der Generation Z bis 2030 33 Billionen US-Dollar bzw. 27 % des weltweiten Einkommens erreichen. Aufgrund ihres jungen Alters haben Gen-Z-Mitglieder weniger Erfahrung mit Produkten und orientieren sich stärker an der Meinung anderer. In einer Umfrage von GfK stimmte mehr als die Hälfte der westeuropäischen Befragten aus der Generation Z der Aussage zu: „Ich interessiere mich für die Meinung anderer, wenn es um den Kauf von Produkten und Dienstleistungen geht.“  

Um diese Konsumentengruppe zu erreichen, braucht es mehr als die Autorität eines erfahrenen CEO. Vielmehr müssen Marken in Below-the-Line-Channel-Multiplikatoren investieren wie Produktbewertungen von Influencern, Social-Media-Kampagnen mit P2P-Produkterfahrungen und Aktivierungsmaßnamen, die Kund:innen dazu inspirieren, anderen von einem Produkt zu erzählen.  

Ein paar Beispiele: Puma verzeichnete 2022 ein deutliches Wachstum und steigerte seinen Umsatz um fast 19 %. Das Unternehmen engagierte unter anderem Stars wie Rihanna, Neymar Jr., Lewis Hamilton und sogar virtuelle Influencer:innen, um  ihre Zielgruppen mit authentischen, vertrauenserweckenden Stimmen anzusprechen, denen sie vertrauen.

Produkte müssen den Geldbeutel und den Planeten schonen

Nachhaltigkeit ist für Verbraucher:innen aller Altersgruppen auf der ganzen Welt ein immer wichtigeres Thema und künftig ein Muss für Marken, die sich an der Nachfrage ausrichten und auf dem europäischen Markt Bestand haben wollen.  

Trotz der aktuellen Krisen ist Nachhaltigkeit für die Konsument:innen nach wie vor einer der wichtigsten Markenwerte. Immer mehr Konsument:innen begrüßen die Kreislaufwirtschaft und wollen wissen, wo und wie ihre bevorzugten Produkte hergestellt werden. Nach einer leichten Abschwächung durch die Energiepreiskrise haben die westeuropäischen Verbraucher:innen nun ihre Begeisterung für umweltfreundliche Produkte wiederentdeckt. Trotz des zunehmenden Drucks fordern sie von ihren Lieblingsmarken weiterhin umweltfreundliche und nachhaltige Produkte. Während die Inflation schnell zur Sorge Nummer 1 der Europäer wurde, gehört der Klimawandel weiterhin zur Top 3.  

Besonders gerne werden Produkte gekauft, die sowohl umweltfreundlich als auch kosteneffektiv sind. Eine wassersparende Waschmaschine oder ein energieeffizienter Kühlschrank schonen beispielsweise nicht nur die Umwelt, sondern auch das Budget der Verbraucher:innen. 

 
Marken, die diese beiden Voraussetzungen erfüllen, haben gute Erfolgsaussichten, denn bis 2030 werden voraussichtlich 50 % der Weltbevölkerung umweltaktiv sein. Für dieses Segment wird im Bereich der Fast-Moving-Consumer-Goods bis 2030 ein Umsatz von über 1 Milliarde Euro prognostiziert. Bei technischen Gebrauchsgütern könnte dieser Wert bei über 700 Millionen Euro liegen. Um längerfristig erfolgreich zu sein, müssen Marken Raum für Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft schaffen und Rückkauf- sowie Produktleasing-Modelle, durchdachte Reparaturprogramme und Mehrwertleistungen in ihre Wachstums-, Marken- und Marketing-Strategien integrieren.  

Attraktive Marken aufbauen, denen Ihre Zielgruppe vertrauen kann

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Tech and Durables im Fokus: Disruptoren und Chancen

Die Verbraucher:innen sind daran gewöhnt, regelmäßig Geld für schnelllebige Konsumgüter (Fast-Moving Consumer Goods, FMCG) auszugeben. T&D-Käufe sind hingegen je nach Kategorie nur alle zwei bis sieben Jahre fällig.  

Die gedämpfte Stimmung trägt zwar dazu bei, dass die Konsument:innen ihre T&D-Produkte länger als üblich nutzen. Gleichzeitig läutet 2023 den Beginn eines neuen Kaufzyklus ein: Viele holen Käufe nach, die sie während der Corona-Pandemie aufgeschoben haben, und upgraden oder ersetzen zuvor gekaufte Produkte. T&D-Hersteller und ‑Einzelhändler sollten insbesondere drei Dinge beachten, um davon zu profitieren.

Verbraucher:innen wünschen sich verstärkt Erlebnisse, nicht (nur) Produkte

Neue Produkte und die Vorteile von Alternativen zu bestehenden Produkten müssen den Konsument:innen erklärt werden. Dies ist einer der Gründe, weshalb Verbraucher:innen wieder mehr offline einkaufen. Tatsächlich machen Offline-Käufe in Deutschland 64 % des Umsatzes (41,5 Milliarden Euro) aus.  

Laut Michael Haas, Global Head of gfkconsult Retail, ist Deutschland kein Einzelfall: „Erlebnisse beflügeln den gesamten europäischen Markt und fördern die Entwicklung erfolgreicher Einzelhandelsmarken. Gleichzeitig helfen sie, Vertrauen aufzubauen. 2023 und in den Folgejahren müssen Einzelhändler und Hersteller im T&D-Bereich mit Marken wie Dyson, Apple und Bose mithalten und Touchpoints schaffen, an denen sich Verbraucher:innen ohne Kaufzwang mit den Produkten auseinandersetzen können. Dabei müssen Händler In-Store-Markenerlebnisse bieten, die nirgendwo sonst zu finden sind.“

Indessen entwickeln sich zukunftsorientierte Einzelhändler aller Kategorien von reinen Produktverkäufern zu Erlebnisexperten und setzen auf Omnichannel-Strategien, die einen nahtlosen Übergang zwischen Online- und In-Store-Erlebnissen schaffen. Ein potenzieller Rettungsanker für Ladengeschäfte: Diese werden zwar nicht ganz verschwinden, müssen sich abe weiterentwickeln, um ihren Platz in der physisch-digitalen Shopper Journey zu sichern.    

Stärkere Partnerschaften zwischen Einzelhändlern und Herstellern als Erfolgskriterium

Bisher entwickeln T&D-Hersteller Produkte, die entweder direkt an die Verbraucher:innen verkauft oder über Einzelhändler angeboten werden. Einzelhändler kaufen Produkte und suchen erst danach Konsument:innen, die diese benötigen. Diese Strategie geht heute nicht mehr auf.  
  • Marken und Einzelhändler, die langfristig erfolgreich sein möchten, müssen stärkere Partnerschaften schließen und die Verbraucher:innen in den Fokus rücken – und erst dann entscheiden, welche Produkte sie herstellen oder anschaffen, wenn sie ihre Zielsegmente identifiziert und deren Bedürfnisse verstanden haben.“
    Michael Haas
    Global Head of gfkconsult Retail
Das rauere Klima dezimiert die Zahl der Einzelhändler und setzt die Überlebenden unter Druck. Als Überlebensstrategie fokussieren sich gerade kleinere Geschäfteintensiv auf bestimmte Käufergruppen und bieten eine handverlesene Produktpalette an. Diese schränkt aber gleichzeitig ihr Erfolgspotenzial ein. Und auch die großen Einzelhändler stehen vor einem Umbruch: Sie müssen die sich verändernden Kundenerwartungen hinsichtlich des In-Store-Erlebnisses erfüllen, indem sie innovative Produktdemonstrationen und -erlebnisse anbieten, die das Konzept von Verkaufsräumen neu definieren.  

Innovationen als Motor für Markenstärke

In einem Klima, in dem die Markentreue schneller denn je abnimmt, sind Innovationen ein Erfolgskriterium.  

Innovationen und saisonale Kategorien mit einem klaren Mehrwert für die Konsument:innen unterstützten das jährliche Wachstum im Bereich Haushaltskleingeräte in Westeuropa (+2 %), während andere Kategorien einen Rückgang verzeichneten. Dabei dominierten die asiatischen Marken, beispielsweise haben chinesische Hersteller innerhalb von weniger als fünf Jahren das Saugroboter-Segment übernommen.  

Für die etablierten europäischen T&D-Anbieter reicht es nicht aus, sich auf ihren guten Ruf zu verlassen, und sie könnten gezwungen sein, neue Märkte zu erschließen. Denn die Verbraucher:innen warten nicht mehr, bis ihre Lieblingsmarken mit den Angeboten neuer, günstigerer und innovativerer Markteinsteiger gleichziehen.

  • Heutzutage ist ‚First in Mind‘ wichtiger als ‚First in Market‘. Neue Anbieter auf dem Markt haben die Chance, wirklich innovative Produkte als Starthilfe zu nutzen und auf dieser Grundlage eine beständige Marke aufzubauen – vorausgesetzt, sie können das Innovationstempo beibehalten.“
    Agnieszka Sora
    gfkconsult Regional Director NCE
Wenn die etablierten europäischen Marken nicht mit dem Innovationstempo und den Preisen mithalten können - ohne Abstriche in punkto Umweltschutz, ist der Markt reif für neue Marken.  

3 wichtige Maßnahmen für neue Anbieter auf dem europäischen Markt

Neue Anbieter müssen drei geschäftskritische Maßnahmen ergreifen, um ihre Erfolgschancen auf dem europäischen Markt im Jahr 2023 und darüber hinaus zu maximieren.  

Vor-Ort-Erfahrung in der Region nutzen

Umfangreiche Erfahrungen in den Zielländern und in der gesamten Region können von Anfang an die Entscheidungsfindung unterstützen, wenn es darum geht, in neue Kategorien oder Märkte zu expandieren. Von der ersten Machbarkeitsstudie bis zur ausgefeilten Markteintrittsstrategie helfen Praxiserfahrungen aus der Region, die Maßnahmen bis ins Detail an die kulturellen, sozioökonomischen und sprachlichen Gegebenheiten anzupassen. So können Marken ihre Angebote breiter fächern und Innovationen mit einem echten Mehrwert schaffen.  

Einen kontextbezogenen, individuellen Erfolgsfahrplan definieren

Was bisher funktioniert hat, wird in einem neuen Markt möglicherweise scheitern. Daher ist es besonders wichtig, sämtliche Aspekte des neuen Marktes zu verstehen und einen individuell an den Kontext angepassten Erfolgsfahrplan zu definieren. Um Risiken zu entschärfen, müssen Markteinsteiger zahlreiche unterschiedliche Datenquellen zu einer Vielzahl von Themen heranziehen: von der reinen Marktentwicklung und der Wettbewerbslandschaft über lokale und globale Trends bis hin zu den Wahrnehmungen, Bedürfnissen und Anforderungen der Verbraucher:innen. So erhalten sie ein klares Bild davon, was aktuell geschieht, wohin sich der Markt entwickelt und welche Auswirkungen der Markteintritt, Innovationen, Preisstrategien und Angebotsaktionen haben können.

Den Markteintritt mit agilen Strategien optimieren

Erfahrung in den regionalen Märkten und fundierte Kenntnisse des lokalen Kontexts leisten einen wesentlichen Beitrag zum Erfolg einer Markteintrittsstrategie. 2023 muss diese Strategie vor allem agil sein und dem sich schnell verändernden Verbraucherverhalten, der Instabilität des Marktes sowie der Wettbewerbslandschaft gerecht werden. Eine Strategie, die in der ersten Planungsphase eine ausgezeichnete Rendite (ROI) verspricht, kann heutzutage bereits bei Einführung an Schlagkraft verloren haben. Im Jahr 2023 ist der Zugang zu relevanten, datengestützten Insights bei jedem Schritt entscheidend, um Chancen zu erkennen und Herausforderungen zu lösen, sobald sie entstehen.  

Sind Berater:innen ein wichtiger Erfolgsfaktor? In den meisten Fällen ja! Berater:innen aus der Region können einen Markteintrittsplan mit umfassenden Forschungsergebnissen und Markenerfahrungen aus unterschiedlichen Branchen anreichern und helfen, strategische Herausforderungen während des Wachstums zu meistern.  

Experten-Insights und strategische Ausrichtung für Ihren Erfolg auf dem europäischen Tech-and-Durables-Markt 2023

Welche Konsum- und Verkaufstrends kommen im Jahr 2023 auf Europa zu? Welche Strategien sind erfolgsversprechend – sowohl für Newcomer als auch für etablierte regionale Player?  In den folgenden Videos sprechen unsere Expert:innen über ihre datengestützten Insights zur künftigen wirtschaftlichen Entwicklung der Region und darüber, wie Sie Ihren Erfolg in diesem Kontext maximieren können.  


Die Verbraucher:innen wägen nun stärker ab, wie sie ihr verfügbares Einkommen ausgeben. Erfahren Sie, wie Marken ihren Ansatz optimieren, um die verbleibende Nachfrage für sich zu nutzen.  


Trotz der Polykrise steigt zwar der Optimismus der Verbraucher:innen, doch das geringere verfügbare Einkommen dämpft ihre Kauflust weiterhin. Erfahren Sie, wie Marken die Konsument:innen in Deutschland trotz geschrumpfter Budgets für sich gewinnen können.


Die Verbraucher:innen wägen nun stärker ab, wie sie ihr verfügbares Einkommen ausgeben. Erfahren Sie, wie Marken ihren Ansatz optimieren können, um die verbleibende Nachfrage für sich zu nutzen.


Wie können Marken in Spanien in einem unsicheren Klima Wachstumsbereiche identifizieren und nutzen sowie gut informierte Konsument:innen, die offen für neue Marken sind, überzeugen?  


Führungskräfte aus der technischen Konsumgüterindustrie sind sich einig, dass Daten und Insights durch Expertenmeinungen unterstützt werden müssen, um eine fundierte Markenstrategie zu entwickeln, Ratschläge zur wandelnden Marktdynamik zu erteilen und die besten Wege zur Expansion zu finden.

Die Top 3 Must-knows für 2023

Eine Kurzfassung der wichtigsten Strategien für T&D-Hersteller und -Einzelhändler, um auf dem europäischen Markt eine Nasenlänge vorauszubleiben, bei Verbraucher:innen zu punkten und den Wettbewerb hinter sich zu lassen.  

Passen Sie Ihre globalen Strategien an die regionalen Besonderheiten an.  

Die vielschichtigen Krisen wirken sich je nach Region sehr unterschiedlich auf die Marke, die Verbraucher:innen und den Markt aus. Um die Nase vorn zu behalten, müssen Marken ihre globalen Strategien auf die Besonderheiten der Region zuschneiden und sich flexibel an veränderte Bedingungen anpassen. Sichern Sie sich dazu jetzt neuste Marktupdates und Diskussionen zu aktuellen Themen aus unseren GfK Insight Talks 2023. 

Orientieren Sie sich in Krisenzeiten an den Verbraucher:innen.

Kaum ist die Corona-Krise überwunden, sehen sich europäische Konsument:innen mit politischen Herausforderungen und deutlich höheren Lebenshaltungskosten konfrontiert. Um ihre Aufmerksamkeit zu gewinnen, müssen Marken in vielerlei Hinsicht punkten: von verbraucherorientierten Innovationen bei Produkten und Dienstleistungen über Werte und einen Marken-Purpose, die bei den Zielgruppen Anklang finden, bis hin zu einem ganzheitlichen Markenerlebnis.

Stärken Sie Ihre Partnerschaften und optimieren Sie Ihre Strategien für eine präzise Performance.

Übersetzen Sie das tiefgreifende Verständnis Ihrer Zielgruppen in erstklassige Kommunikation, gewinnbringende Partnerschaften zwischen Herstellern und Einzelhändlern, eine durchdachte Sortimentsplanung und mehr, um den Konsument:innen genau das zu bieten, was sie wollen – und zwar, wann und wie sie es wollen.  

Über gfkconsult Europe

Das Team der strategischen Unternehmensberatung von GfK greift auf umfassenden Daten-Insights und KI-gestützten Analysen zurück, um Führungskräfte bei der Entwicklung erfolgreicher Markt-, Marken- und Verbraucherstrategien zu unterstützen. Kontaktieren Sie uns und erfahren Sie, wie wir Ihnen helfen können, Chancen zu erkennen, geschäftliche Herausforderungen zu lösen und in kürzester Zeit messbare Erfolge zu verzeichnen. Lassen Sie uns noch heute eine Strategie für Ihre große Idee entwickeln.  

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Begrenzte Budgets, die Suche nach erschwinglichen Premiumprodukten, Convenience und Personalisierung überfordern die Verbraucher:innen und beeinflussen deren Einkaufsverhalten radikal. Wie können Sie in diesen herausfordernden Zeiten Ihre Marke am besten positionieren? Treffen Sie uns und unser Experten-Panel, das über die Rolle von Herstellern und Händlern diskutiert und erfahren Sie, was der beste Weg für Wachstum ist. 

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