Nürnberg, 31.07.2023

Jeder dritte deutsche E-Bike-Käufer wählt anderes Modell als geplant

34 Prozent der deutschen E-Bike-Käufer ändern ihre ursprüngliche Kaufabsicht im Geschäft und entscheiden sich für ein anderes Modell als ursprünglich geplant. Das Ladengeschäft bleibt damit eine entscheidende Station auf der Customer Journey beim Kauf von Elektro-Fahrrädern. Welche Motive zum Umdenken der Konsumenten führen und wie sich die Deutschen beim Kauf von E-Fahrrädern von ihren Nachbarländern unterscheiden, zeigt der jährlich erscheinende GfK E-Bike-Monitor.

Die Gründe, die die Deutschen für ihre Wechselbereitschaft angeben, sind vielfältig: So entscheiden sich 32 Prozent der Käufer um, weil sie vor Ort ein besseres E-Bike entdeckt haben. Bei 26 Prozent führt eine andere Produktempfehlung des Verkäufers zum Wechsel. Jeweils ein Viertel der Käufer gibt an, ein anderes Modell als geplant zu wählen, weil die gewünschte Rahmengröße nicht verfügbar ist oder das Rad optisch nicht den gewünschten Eindruck macht.

Der Besuch im Geschäft ist für E-Bike-Interessenten aber nicht nur wichtig, um den Eindruck aus ihrer Online-Recherche vor Ort zu verifizieren. Es gibt auch Menschen, die vor allem wegen der fachlichen Beratung ins Geschäft kommen und noch keine genaue Vorstellung von ihrem zukünftigen Fahrrad haben: „Ein Viertel der deutschen E-Bike-Käufer ist beim Betreten des Ladengeschäfts noch unentschlossen und offen für Beratungen“, erklärt Fidae Selmani, E-Bike-Experte bei GfK. „Für dieses Käufersegment ist der Besuch im Fahrradladen ein wichtiger Teil ihrer Customer Journey.“

Verbraucher in Nachbarländern bleiben ihrer Wahl treuer

Während in Deutschland der Anteil der E-Fahrrad-Käufer, die das gleiche Modell kaufen wie geplant, bei 40 Prozent liegt, ist der Anteil in anderen europäischen Ländern deutlich höher: In Frankreich bleiben 50 Prozent der Konsumenten ihrer Wahl treu, in den Niederlanden 48 Prozent und in Belgien 47 Prozent. Ähnlich wie in Deutschland sind auch in diesen Ländern bessere E-Bikes im Laden oder die Empfehlung eines anderen Modells durch einen Mitarbeiter die Hauptgründe, sich doch noch umzuentscheiden.

In Italien hingegen liegt der Anteil der loyalen Käufer mit 41 Prozent zwar auf einem ähnlich niedrigen Niveau wie in Deutschland, allerdings haben die Italiener andere Hauptmotive für ihre Wechselbereitschaft. So spielen schlechte Bewertungen durch andere Nutzer oder ein enttäuschendes optisches Erscheinungsbild des ursprünglichen Modells eine große Rolle für den Wechsel.

Auch der Anteil der Personen, die nach dem Kauf eines E-Bikes beschließen, es gegen ein anderes Modell oder eine andere Marke auszutauschen, ist in Deutschland mit 34 Prozent am höchsten. In anderen europäischen Ländern wie Frankreich (31 Prozent), Italien (27 Prozent), Belgien (22 Prozent) und den Niederlanden (19 Prozent) ist dieser Anteil deutlich geringer.

Neuer GfK-E-Bike-Monitor im Herbst

Der GfK E-Bike-Monitor zeigt: Der stationäre Fahrradhandel bleibt europaweit ein wichtiger Kanal für Hersteller und Händler. Vergleicht man jedoch die Customer Journeys nach Ländern, zeigen sich deutliche Altersunterschiede der deutschen E-Bike-Käufer im Vergleich zu den Nachbarländern.  Detaillierte Informationen zu den Altersunterschieden sowie zur Customer Journey bei der Anschaffung eines E-Fahrrads werden jährlich im Rahmen des GfK E-Bike-Monitors erhoben. Der nächste GfK E-Bike-Monitor 2023 wird im Herbst veröffentlicht.

 

Zur Studie

Der GfK E-Bike-Monitor wurde 2018 zum ersten Mal in den Niederlanden veröffentlicht. 2022 umfasst die Studie neben den Niederlanden, Belgien und Deutschland erstmals auch Frankreich und Italien. Im E-Bike-Monitor werden jährliche Trends zu Zielgruppe, Motivation und Kaufverhalten in Bezug auf E-Bikes erhoben. Darüber hinaus werden die Ergebnisse mit den tatsächlichen Umsätzen aus den GfK-Handelsdaten abgeglichen. Die Studie wird jährlich durchgeführt und der Fragebogen jeweils an aktuelle Ereignisse angepasst.

Mittels einer Zufallsstichprobe wird die Zielgruppe der derzeitigen und potenziellen E-Bike-Käufer befragt. In den Niederlanden betrug die Stichprobe 2.000 Befragte, in Deutschland und Belgien jeweils 1.000 Befragte und in Frankreich und Italien wurden je 500 Personen befragt. Die Konsumentenbefragung fand im September 2022 statt. Eine erneute Erweiterung des E-Bike-Monitors um weitere Länder ist für 2023 geplant.

Pressekontakt: Corina Kirchner, T +49 911 395 4570, corina.kirchner@gfk.com 



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