31.03.2015

Consumer Index Februar 2015

Reise nach Jerusalem

Jährlich kommen Zehntausende EANs neu in den Handel, nach zwei Jahren sind zwei Drittel wieder weg – eine Spurensuche.

Wer keinen Stuhl erwischt, ist raus. – Die ‚Reise nach Jerusalem‘ ist ein beliebtes Spiel auf Kindergeburtstagen, und das fast überall auf der Welt. Entstanden ist es, so glaubt man, zur Zeit der Kreuzzüge mit ihren verlustreichen Schlachten um die heilige Stadt Jerusalem. Übrig bleiben bei dem Spiel am Ende meist die Fittesten.

Auch im LEH findet eine Art ‚Reise nach Jerusalem‘ statt. Und das ist hier kein Spiel, sondern eher eine Schlacht. Jahr für Jahr drängen Zehntausende neuer EANs in die Regale des LEH. Und ebenso viele müssen dafür weichen, denn die Regalflächen werden seit einiger Zeit nicht mehr größer, sondern eher kleiner. Auch hier überleben zumeist die Fittesten, aber das sind nicht immer auch die Neuen.

Von allen neuen EANs des Jahres 2012 waren bereits nach einem Quartal fast vierzig Prozent wieder aus den Regalen verschwunden. Darunter sind natürlich auch Produkte, die von vornherein nicht auf eine längere Verweildauer im Regal, oder besser gesagt: auf der thematisch bzw. saisonal ausgerichteten Aktionsfläche ausgelegt waren. Aber auch nicht jede ‚Innovation‘ schafft es, sich auf Dauer im Regal zu etablieren. Die Verbraucher merken sehr schnell, ob sie was davon haben, wenn irgendwo ‚neu‘ drauf steht. Anderes sieht dagegen schnell ‚alt‘ aus. So flacht die Kurve nach dem deutlichen Rückgang im 1. Quartal zwar ab, trotzdem sind nach zwei Jahren fast zwei Drittel der einstmals neuen EANs wieder vom Markt verschwunden. Es ist eine verlustreiche Schlacht, die Hersteller und Handel – assistiert von den Verbrauchern – hier austragen.

 

Der vollständige Consumer Index ist hier zum kostenlosen Download verfügbar.

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