31.08.2018
Consumer Index Juli 2018
In die Abseitsfalle getappt
Wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen. „Die Panzer und Merkel. Der tiefe Fall der Götter”, titelte die Turiner Zeitung La Stampa nach dem Aus der deutschen Nationalmannschaft bei der WM in Russland. Die in Österreich erscheinende gleichnamige Zeitung ‚Österreich‘ erinnerte sich 40 Jahre zurück und dichtete vieldeutig: „Neues CORdoba für Piefke”. Die Schlagzeile der italienischen Nachrichtenagentur ANSA dürfte zwar vielen unserer Gegner aus dem Herzen gesprochen haben, aber glücklicherweise doch nicht so ganz der Wirklichkeit entsprechen: „Germania kaputt”.
Der Spott war aber nicht alles Südkorea hinterherhallte, als sie gesenkten Hauptes und schnellen Schrittes
in die Katakomben des Stadions von Kasan strebten. Sie hatten mit ihrem frühen Ausscheiden aus dem Turnier auch anderenorts erheblichen Schaden angerichtet: bei Industrie, Handel und Gastronomie.
Normalerweise bedeutet ein Ereignis wie die WM vier Wochen Konsumrausch. Jetzt kam für die Eventgastronomie schon nach anderthalb Wochen der Schlusspfiff. Branchenkenner rechneten vor, dass die Brauer bei jeder der folgenden Finalrunden zehntausend Hektoliter Bier weniger verkauften. Die Verkäufe
von Trikots und Fanartikeln stürzten ab wie einst die Börsenkurse nach der Lehmann-Pleite. Im Kaufhof gab‘s tags darauf 40%-off für alle einschlägigen Angebote. Für die Werbewirtschaft wurden vorgebuchte TV-Spots von Top- zu Flop-Investments.
Erfahren Sie mehr im aktuellen Consumer Index für den Monat Juli 2018.