28.07.2015

Consumer Index Juni 2015

Das Pendel schwingt zurück

​Handelsmarken verlieren fast überall Marktanteile. Mengennachfrage nach FMCG stabil – Halbjahresbilanz 2015

„Das Leben ist ein Pendel, welcher ohne Unterlaß zwischen Schmerz und Langeweile schwingt". Seit jeher gilt das Pendel als Sinnbild für das Vergehen der Zeit und für den Takt des Lebens. Wobei man die Sache nicht so pessimistisch betrachten muss, wie es der Philosoph Arthur Schopenhauer tut. Optimistischere Naturen sehen im Schwingen des Pendels gerne die Chance, dass sich Dinge, die gerade mal nicht so gut laufen, auch wieder zum Guten wenden können. Allerdings ist das Pendel kein perpetuum mobile; man muss etwas dafür tun, dass es in Schwung bleibt.

Ob bewusst oder unbewusst, gewollt oder nur als Nebeneffekt – immerhin haben die Anbieter von Gütern des täglichen Bedarfs es mit ihrer moderaten Preispolitik geschafft, dass sich das Nachfragependel nach lang anhaltendem Schwung in den ‚Schmerz‘ nun wieder in Richtung ‚Langeweile‘ bewegt. Die stagnierende Mengen-nachfrage im 1. Halbjahr 2015 ist jedenfalls der beste Ausschlag seit langem in dieser Sache. Und vielleicht erlahmt der Schwung ja auch nicht so bald.

Nachfrage- und Preisentwicklung haben den Fast Moving Consumer Goods (FMCG) in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres in Summe ein halbes Prozent Wachstum gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum beschert. Das kann man natürlich sehen wie Arthur Schopenhauer und den dürftigen Umsatzanstieg beklagen. Man kann aber auch die Chance kommen sehen, die darin liegt: Stabile Preise sind bei gleichzeitig guter Einkommensentwicklung ein Kaufanreiz für die Verbraucher.

Das war in den vergangenen Jahren anders. Nicht nur, aber auch wegen der seinerzeit teils rasant steigenden Preise für bestimmte Nahrungsmittel und Getränke sind viele Verbraucher auf die preisgünstigeren Handelsmarken ausgewichen oder haben sich beim Einkauf überhaupt zurückgehalten: Seit Jahren ist die Mengenentwicklung im LEH rückläufig; Umsatzzuwächse gingen zuletzt fast ausschließlich auf Preissteigerungen zurück. Andererseits mussten Hersteller und Handel aber auch mehr für Rohstoffe und Logistik bezahlen. Unterm Strich blieb da oft nicht viel übrig.

Der vollständige Consumer Index ist hier zum kostenlosen Download verfügbar.

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